München senkt Baukosten – und bleibt beim Klimaschutz auf Kurs

München braucht Wohnraum, vor allem günstigen. Die Baukosten sind in den vergangenen Jahren explodiert, nicht nur an der Isar, aber eben auch hier. In einem fraktionsübergreifenden Arbeitskreis haben wir deswegen Möglichkeiten erarbeitet, um gegenzusteuern. Gemeinsam ist es den Mehrheitsfraktionen aus Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt gelungen, ein Paket zu schnüren, das Bauen vergünstigt, aber gleichzeitig die Zukunftsfrage Klimaschutz im Blick behält.

Gerade die Münchner Wohnen hat als städtische Gesellschaft eine Schlüsselrolle, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Jeder beim Bau gesparter Euro ermöglicht langfristig neue Wohnprojekte, die die Stadt so dringend braucht. Ausdrücklich begrüßen wir die vom Planungsreferat vorgeschlagenen und nun beschlossenen Maßnahmen, die den tatsächlich großen Kostentreibern beim Bauen ein Ende setzen. Einer davon sind Tiefgaragen, die bis zu 50.000 Euro pro Stellplatz an Baukosten verschlingen – und in vielen Objekten der Münchner Wohnen auch nicht ausreichend ausgelastet sind.

Was Baukosten ebenfalls treibt, sind Schallschutzmaßnahmen. Diese werden in Neubaugebieten nun deutlich niedriger ausfallen, weil Straßen dort künftig konsequent nur mit leiseren Tempo 30 oder weniger befahren werden sollen. Darauf hat sich die Rathauskoalition verständigt.

Wichtig war es uns, Münchens Vorreiterrolle bei der Solarenergie zu erhalten. Das ist durch konstruktive Verhandlungen im Vorfeld der Vollversammlung gelungen. PV-Anlagen bleiben Standard, wenn die Münchner Wohnen neu baut – außer sie sind extrem unwirtschaftlich. In der Regel rechnet sich Photovoltaik aber sehr schnell. Wichtige Klimabausteine beim Bauen sind Fassadenbegrünungen, die weiterhin eingeplant werden können, wenn sie ohne aufwendige Rankhilfen und Bewässerungssysteme auskommen. Auch das ökologisch zukunftsweisende Holz bleibt als Baustoff erlaubt, sofern es wirtschaftlich zu haben ist.

Verhindert werden konnte ebenfalls, dass Barrierefreiheit bei Bauprojekten unter den Tisch fällt. Die Kosten dafür sind überschaubar, doch die Investition ist wichtig. Münchens Gesellschaft altert, es braucht also mehr barrierearmen Wohnraum und nicht weniger. Deswegen ist es sinnvoll, diesen jetzt zu bauen als im Nachhinein teuer und aufwendig nachzurüsten.

Ich äußere mich so dazu:

Unsere Maßnahmen werden Kosten bei Bauen sinnvoll senken. Durch den Verzicht auf Tiefgaragenplätze sparen wir wirklich viel Geld und schaffen einen Anreiz für fußgänger*innenfreundlichere Viertel. Eine Solaranlage auf dem Dach bringt schon bald Geld ein – und ermöglicht Mieter*innen günstigen und ökologischen Strom. Gerade für einkommensschwache Haushalte ist das ein echtes Plus.

Meine Kollegin Mona Fuchs sagt dazu:

Der diesjährige März war der wärmste März in Europa seit Aufzeichnungsbeginn. Das zeigt erneut, dass die Klimakrise gefährlich voranschreitet. Dabei muss der Gebäudesektor seinen Beitrag leisten, denn der Betrieb der Gebäude verursacht in Deutschland etwa 30 Prozent der CO₂-Emissionen. Klimaschutz muss beim Bauen weiterhin eine wichtige Rolle spielen, das haben wir als grün-rote Koalition erreicht. Denn heute am Klimaschutz zu sparen, käme uns morgen doppelt teuer zu stehen.

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