Schluss mit dem Spottpreis: Angemessene Gebühren für Messe-Events in der City

München bleibt auch ab 2027 der Austragungsort der IAA, inklusive Open Spaces. Für uns, die Fraktion Die Grünen/Rosa Liste/Volt, ist klar: Bei der Neuauflage der Automesse darf die Stadt ihre schönsten Plätze nicht mehr zum Spottpreis hergeben. Wer Königsplatz, Odeonsplatz und Co. als Werbefläche nutzt, soll dafür endlich angemessen bezahlen.

Wir fordern für Messen und kommerzielle Ausstellungen eine Gebühr von wenigstens 60 Cent pro Quadratmeter und Tag. Bislang zahlte die IAA für die Messestände in der Innenstadt lediglich eine Sondernutzungsgebühr von 30 Cent pro Quadratmeter. Das ist für eine kommerzielle Nutzung viel zu wenig. Zumal öffentliche Plätze für Anwohnende nicht nur während des Veranstaltungszeitraums, sondern für Auf- und Abbau blockiert werden.

Durch die Genehmigung der Open Spaces für die IAA wurde ein Präzedenzfall geschaffen, der bei anderen Messen, vom Baugewerbe bis zur Sportartikelindustrie Begehrlichkeiten wecken kann. Deswegen hat sich die Fraktion seit jeher dafür eingesetzt, dass die Automesse auf den dafür bestens geeigneten Flächen der Messe in Riem stattfindet. Messe-Events in bester Innenstadtlage dürfen nicht zur Regel werden. Münchens öffentlicher Raum ist wertvoll. Er ist für die Bürger*innen da und keine Kulisse für Produktplatzierungen. Sollte es für eine Veranstaltung trotzdem eine Ausnahme geben, ist es für uns unabdingbar, dass die Organisator*innen einen angemessenen Preis dafür zahlen.

Gemeinnützige Events, Straßenfeste und Kulturveranstaltungen sollen davon selbstverständlich nicht betroffen sein.

Dazu sage ich:

 „Es kann nicht sein, dass im Stadthaushalt an allen Ecken und Enden gespart werden muss, internationale Konzerne aber nur lächerliche 30 Cent pro Quadratmeter für Werbeflächen im Herzen Münchens zahlen. Diesen einfachen Zusammenhang wird sicher auch der größte Autofreund einsehen.“     

Meine Kollegin Gudrun Lux äußert sich so:

 „Wir finden es gut, dass sich die IAA in München weiterentwickelt hat und nicht mehr nur Autos auf Gehsteigen ausstellt. Der Präzedenzfall IAA bleibt aber ein Problem: Einen Kran auf dem Wittelsbacherplatz für die BAUMA oder ein künstliches Paddelbecken für die ISPO vor der Feldherrnhalle: Wie könnte man dazu nein sagen, wenn chinesische Hersteller den Königsplatz nutzen dürfen, um ihre Autos zu präsentieren? Deshalb stehen wir dazu: Eine Messeveranstaltung gehört nach Riem und nicht in den öffentlichen Raum.

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