Spielplätze sollen Orte sein, an denen alle Münchner Kindl toben, lernen und Spaß haben können. Mit einem Antragspaket will die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste diese Freizeitflächen in der Stadt weiterentwickeln: barrierefrei gestalten, fit machen gegen Hitzeperioden und den knappen Platz in der Stadt besser dafür nutzen.
Inklusion (er)leben!
Spielanlagen müssen von allen Kindern gleichermaßen erlebbar sein – egal, ob sie eine Behinderung haben oder nicht, egal welche Fertigkeiten und Bedürfnisse sie haben. Inklusion ist hier das Stichwort: Spielplatzanlagen sollen barrierefrei geplant werden. Steht eine Sanierung an, kann man diese nutzen, um entsprechend umzubauen. München legt bereits Wert darauf, dass Spiel- und Freiräume barrierearm gestaltet werden. Dieser Ansatz soll nun weiterentwickelt werden. Dabei gilt: Nicht jedes Spielgerät muss für jedes Kind geeignet sein, aber Spielplätze sollten so geplant werden, dass möglichst alle Kinder sich dort wohlfühlen.
Bei Wind und Wetter
Um das zu gewährleisten, muss das Gesamtkonzept stimmen: Es muss ein Wegesystem zwischen den Spielgeräten geben, das zum Beispiel berollbar oder ertastbar ist. So können alle Kinder alle Spielgeräte selbstständig erreichen und nutzen. Es genügt auch nicht, einen Platz einfach mit Rutschen, Schaukeln oder anderen Geräten zu „möblieren“. Ebenfalls wichtig: Es braucht Aufenthaltsflächen, die für die Kindern und ihre Begleitpersonen bedarfsgerecht und ansprechend gestaltet sind.
Ein weiteres Thema ist die Hitzeresilienz. Der Klimawandel bringt Extremwetterlagen wie intensivere Hitzeperioden mit sich. Das ist vor allem für Kinder ein Problem. Spielen in der prallen Sonne ist für sie gesundheitsgefährdend. Deshalb muss man entsprechend planen. Mithilfe von Rankpflanzen, Bäumen und Sträuchern schafft man wichtige Schattenorte. Zudem ist ein Wasserspiel oder Brunnen nicht nur eine Gaudi für Groß und Klein, sondern bietet wichtige Abkühlung, wenn die Temperaturen steigen.
Flächen sinnvoll und gemeinsam nutzen
Das letzte Element der grün-rosa Spielplatzoffensive betrifft die Planung in Wohnanlagen. Bislang ist es nicht möglich, gemeinsame Spielplätze für Familien in einem Wohnviertel und einer örtlichen Kita umzusetzen. In einem Modellprojekt soll erprobt werden, wie Anlagen, die von Familien und Kitakindern gemeinsam genutzt werden, funktionieren können.
Sofie Langmeier, Stadträtin: „Ein guter Spielplatz ist ein Erlebnisraum für alle. Jede*r soll hier Freude haben können, egal, ob mit oder ohne Behinderung, egal, ob vorsichtig, mutig, klein oder groß. Die Stadt hat sich diesem Ziel schon seit Jahren verschrieben, nun gilt es, diesen Ansatz konsequent weiterzuentwickeln. Wichtig ist zudem, dass unsere Freizeiträume auch in Hitzezeiten nutzbar sind, also genug Schatten und Abkühlung bieten.“
Sebastian Weisenburger, Fraktionsvorsitzender: „In München sind die Flächen begrenzt. Deswegen ist es wichtig, dass Spielplätze so geplant werden können, dass Kitas und Nachbarskinder gemeinsam spielen können. So schafft man gemeinsame Spielräume für die Kleinen im Viertel.“
Lothar Köppel, Landschaftsarchitekt und Pionier für inklusive Spielplätze: „Lange bedeutete Spielplatzgestaltung: Man hat eine grüne Wiese und wirft ein paar Spielgeräte darauf. Das hat sich grundlegend geändert. Inzwischen geht es darum, vorhandenen Raum und bestehende Spielplätze besser zu nutzen. Alle Spielgeräte müssen für alle erreichbar und nutzbar sein. Mich freut, dass das Thema im Stadtrat nun neuen Schwung bekommt.“
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