Unter den Corona-bedingten Einschränkungen der Freizeitgestaltung von Sport, Spiel und sozialen Kontakten leiden besonders Familien mit geringen Einkommen und beengten Wohnverhältnissen. Junge Menschen, die für ihre Entwicklung Treffpunkte mit Gleichaltrigen, Sport- und Kulturangebote und auch Hilfe beim Lernen benötigen, sind vom Wegfall dieser Entfaltungsmöglichkeiten besonders betroffen. Bildungs- und Betreuungs-Fachleute berichten von negativen Folgen der Pandemie wie Lernrückständen, Antriebslosigkeit, Isolation, Ängsten und Aggressionen.
Um dieser Entwicklung entgegenzutreten und jungen Menschen vor Benachteiligungen zu schützen, hat der Kinder- und Jugendhilfeausschuss heute den Masterplan „Junge Menschen raus aus der Pandemie“ beschlossen. Grundlage des Plans sind die Ergebnisse eines Workshops, bei dem sich auf Einladung des Bildungsreferates bereits im Oktober unterschiedlichste Bildungsakteur*innen mit der Frage beschäftigten, wie die psycho-sozialen Folgen der Pandemie eingedämmt werden können. Resultat ist ein vielfältiges Maßnahmenpaket, das beispielsweise Angebote zur Sprachförderung und Lernhilfe macht, aber auch Gewaltpräventionsprojekte, Schwimmunterricht und die Ausweitung der Schulsozialarbeit vorsieht. Auch an die Jüngsten wird gedacht: Neben altersspezifischer Sprachförderung soll es nun einen „Kita-Stadtteilkoffer“ zur Unterstützung von Stadtteilerkundungen geben. Eltern sollen sich in Workshops über Themen der Pandemie informieren können, nach Möglichkeit auch in verschiedenen Sprachen.
Stadträtin Clara Nitsche sagt: „Der Beschluss geht sehr detailliert auf die verschiedenen Bedürfnisse aller Beteiligten ein: Von der Kita über die Grundschule bis zur Berufsschule, von den Kindern und Jugendlichen über das pädagogische Personal bis zu den Eltern. Insgesamt wird die Stadt im nächsten Jahr über 2,3 Millionen Euro investieren, um die Kinder- und Jugendlichen zu unterstützen, die unter den Pandemie-Maßnahmen leiden. Auch wenn wir mit diesen Maßnahmen leider noch nicht ‚raus aus der Pandemie‘ sind, sind sie unverzichtbar, um soziale Folgeschäden abzuwenden.
Und ich sage dazu: „Die Stadt stellt sich mit diesem Beschluss ihrer Verantwortung, nicht nur die Pandemie zu bekämpfen, sondern auch die Folgen der notwendigen Einschränkungen so gut es geht einzudämmen. Das Bildungsreferat hat ein ambitioniertes Maßnahmenpaket geschnürt, das vor allem denjenigen zugutekommen wird, die ohnehin benachteiligt sind. Die Münchner Sozial- und Bildungspolitik lässt niemanden zurück – darauf können sich die Münchner*innen weiterhin verlassen.“
Link zur Pressemitteilung auf den Seiten der Stadtratsfraktion Die Grünen – Rosa Liste
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